Unvollkommenheit der Liebe
Er blickte sie mit starren Augen an. Als sie ihn anhob, hingen seine Beine schlaff herab, die leicht geöffneten Zangen baumelten nutzlos an dem leblosen Körper herab. Die orangefarbene Hülle knackte unangenehm, als Maria sie beherzt auseinanderbrach. „Bien!“ Die Kellnerin nickte ihr aufmunternd zu. Dann spitzte sie die Lippen und machte ein schlürfendes Geräusch. Maria verstand. Die Krebsbeine sollte sie aussaugen.
Nach vielen Jahren waren Maria und Lothar alleine in den Urlaub gefahren. Ohne die Kinder. Eine neugewonnene Freiheit, die sie neugierig und zugleich ängstlich machte. Statt fünf waren nur ihre beiden Wünsche unter einen Hut zu bringen. Früher war das nie ein Problem gewesen, aber nun? Sie waren etwas aus der Übung gekommen.
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