„Musik kennt keine Hürden. Musik ist Universalsprache. Musik ist für uns alle.“ So steht es im Klappentext des Buches „Ein Jahr voller Wunder“ von Clemency Burton-Hill. Burton-Hill, preisgekrönte Violinistin und BBC-Radiomoderatorin, ist davon überzeugt und ich finde, da hat sie Recht! Dieses Buch ist wahrhaftig eine Wundertüte, denn es beinhaltet …
Büchertipps
Anders als wir
„Meine Mutter ist, wie sie ist, sagte Angelica, nur hätte ich gerne normale Eltern gehabt.“ […] Angelica dachte kurz nach. „Wie sind normale Eltern?“
„Keine Ahnung. Das ist es ja gerade.“
„Normale Eltern spielen mit ihren Kindern, wenn sie klein sind.“
„Normale Eltern verbieten einem alles Mögliche“, sagte Nigel.
„Sie sind neugierig auf alles, was Du so anstellst.“
„Sie schlafen in einem Bett oder zumindest im gleichen Zimmer“, sagte Angelica.
Die kleine Angelica möchte in einer ganz normalen Familie leben. Ein nicht leicht zu erfüllender Wunsch, wenn man in eine Künstlerfamilie hineingeboren wird, die einige Anstrengungen unternimmt, nicht so wie alle anderen zu leben.
Angelica ist die Tochter der Malerin Vanessa Bells und die Nichte von Virginia Woolf, um die sich die sogenannte Bloomsbury Group, …
Himmelsstürmer
Über Madame Tussaud, Jean-Paul Marat und andere Revolutionäre:
Als ich das Buch „Himmelsstürmer“ von Alex Capus aufschlug, kannte ich von den 12 dort porträtierten Himmelsstürmern und Revolutionären lediglich Madame Tussaud und Jean-Paul Marat. Die Eine durch das nach ihr benannte Wachsfigurenkabinett, um das der gewöhnliche Londonbesucher nicht umhinkommt. Den Anderen als eine Figur der französischen Revolution, um die wiederum das geschichtslernende Schülervolk nicht umhinkommt.
Wenn ich Bücher mit historischem Hintergrund lese, dann will ich…
Eine Odyssee
Mein Vater, ein Epos und ich
„Während des ganzen Semesters hatte ich Freunden und Kollegen erzählt, dass mein einundachtzigjähriger Vater beschlossen hatte, an meinem Odyssee-Seminar teilzunehmen, aber am Ende war er wirklich ein „Student“ gewesen, ein Wort, das auf das lateinische studium („fleißiges Streben, sich einer Sache widmen“) zurückgeht. Er hatte sich in einer Weise dem Stoff gewidmet, die ich nie für möglich gehalten hätte, und ich hatte nichts bemerkt.“
Eines Tages beschließt Jay Mendelsohn, pensionierter Mathematiker und 81 Jahre alt, an dem Seminar seines Sohnes Daniel zu Homers „Odyssee“ teilzunehmen …
Mittagsstunde
„Niemand konnte leiser essen und Treppen geräuschloser hinaufschleichen als Kinder, die in Nordfriesland aufgewachsen waren. Wenn es etwas gab, was den Menschen hier oben heilig war, dann war es ihre Mittagsstunde.“ Wie schön – ein ganzes Dorf, das sich zur Mittagszeit hinlegt und ein kleines Nickerchen auf dem Sofa in …
Englische Grammatik – mal was anderes!
Mal ehrlich: Schreckt Sie nicht allein schon der Titel dieses Beitrags ab? Kommen da nicht ungeliebte Erinnerungen hoch? Überhitzte Klassenzimmer, das Quietschen der Kreide an der Tafel und der muffige Geruch des feuchten Lappens, mit dem wir sie nach dem Unterricht wischen mussten? Meinen ersten Englischunterricht hatte ich in der …
Worpswede und ein kleiner Literaturcheck
Hallo Textfans! Endlich habe ich den Barkenhoff gesehen. Seit ich den Roman „Konzert ohne Dichter“ von Klaus Modick, erschienen bei Kiepenheuer&Witsch, gelesen habe, treibt mich der Gedanke um, dort einmal hinzufahren. Ich wollte sie sehen, die legendäre Künstlerkolonie in Worpswede, unweit von Bremen gelegen. Wollte dort mit eigenen Augen prüfen, …
Der Stotterer
Lieber Charles Lewinsky,
das Buch „Der Stotterer“ hat mir eine liebe Freundin geschenkt. Sie hatte eine Rezension im Radio gehört und an mich gedacht: Ich, die Viel-Leserin, würde dieses Buch mögen.
Tage ohne Ende
Thomas McNulty und John Cole sind schwul. Die Tatsache, dass die beiden ein Liebespaar sind, spielt in Sebastian Barrys aufwühlendem Neo-Western „Tage ohne Ende“, der in der Hälfte des 19. Jahrhunderts in Amerika spielt, eine feine, doch eher untergeordnete Rolle. Worte wie „schwul“ oder „homosexuell“ wird der Leser nicht finden. …
Die einzige Geschichte
Paul ist neunzehn, gelangweilt, ein Schnösel, der auf seine Umwelt mit Hohn und Spott reagiert. Seine Semesterferien verbringt er bei seinen Eltern in einem Londoner Vorort, einer gut situierten, konservativ geprägten Gegend. Um nicht nur herumzuhängen, folgt er widerwillig der Aufforderung seiner Mutter und tritt dem örtlichen Tennisclub bei. Dort …
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