Büchertipps

Himmelsstürmer

Über Madame Tussaud, Jean-Paul Marat und andere Revolutionäre:

Als ich das Buch „Himmelsstürmer“ von Alex Capus aufschlug, kannte ich von den 12 dort porträtierten Himmelsstürmern und Revolutionären lediglich Madame Tussaud und Jean-Paul Marat. Die Eine durch das nach ihr benannte Wachsfigurenkabinett, um das der gewöhnliche Londonbesucher nicht umhinkommt. Den Anderen als eine Figur der französischen Revolution, um die wiederum das geschichtslernende Schülervolk nicht umhinkommt.

Wenn ich Bücher mit historischem Hintergrund lese, dann will ich…

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Eine Odyssee

Mein Vater, ein Epos und ich

„Während des ganzen Semesters hatte ich Freunden und Kollegen erzählt, dass mein einundachtzigjähriger Vater beschlossen hatte, an meinem Odyssee-Seminar teilzunehmen, aber am Ende war er wirklich ein „Student“ gewesen, ein Wort, das auf das lateinische studium („fleißiges Streben, sich einer Sache widmen“) zurückgeht. Er hatte sich in einer Weise dem Stoff gewidmet, die ich nie für möglich gehalten hätte, und ich hatte nichts bemerkt.“

Eines Tages beschließt Jay Mendelsohn, pensionierter Mathematiker und 81 Jahre alt, an dem Seminar seines Sohnes Daniel zu Homers „Odyssee“ teilzunehmen …

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Mittagsstunde

„Niemand konnte leiser essen und Treppen geräuschloser hinaufschleichen als Kinder, die in Nordfriesland aufgewachsen waren. Wenn es etwas gab, was den Menschen hier oben heilig war, dann war es ihre Mittagsstunde.“ Wie schön – ein ganzes Dorf, das sich zur Mittagszeit hinlegt und ein kleines Nickerchen auf dem Sofa in …

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Englische Grammatik – mal was anderes!

Mal ehrlich: Schreckt Sie nicht allein schon der Titel dieses Beitrags ab? Kommen da nicht ungeliebte Erinnerungen hoch? Überhitzte Klassenzimmer, das Quietschen der Kreide an der Tafel und der muffige Geruch des feuchten Lappens, mit dem wir sie nach dem Unterricht wischen mussten? Meinen ersten Englischunterricht hatte ich in der …

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Worpswede und ein kleiner Literaturcheck

Hallo Textfans! Endlich habe ich den Barkenhoff gesehen. Seit ich den Roman „Konzert ohne Dichter“ von Klaus Modick, erschienen bei Kiepenheuer&Witsch, gelesen habe, treibt mich der Gedanke um, dort einmal hinzufahren. Ich wollte sie sehen, die legendäre Künstlerkolonie in Worpswede, unweit von Bremen gelegen. Wollte dort mit eigenen Augen prüfen, …

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Der Stotterer

Lieber Charles Lewinsky,

das Buch „Der Stotterer“ hat mir eine liebe Freundin geschenkt. Sie hatte eine Rezension im Radio gehört und an mich gedacht: Ich, die Viel-Leserin, würde dieses Buch mögen.

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Tage ohne Ende

Thomas McNulty und John Cole sind schwul. Die Tatsache, dass die beiden ein Liebespaar sind, spielt in Sebastian Barrys aufwühlendem Neo-Western „Tage ohne Ende“, der in der Hälfte des 19. Jahrhunderts in Amerika spielt, eine feine, doch eher untergeordnete Rolle. Worte wie „schwul“ oder „homosexuell“ wird der Leser nicht finden. …

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Die einzige Geschichte

Paul ist neunzehn, gelangweilt, ein Schnösel, der auf seine Umwelt mit Hohn und Spott reagiert. Seine Semesterferien verbringt er bei seinen Eltern in einem Londoner Vorort, einer gut situierten, konservativ geprägten Gegend. Um nicht nur herumzuhängen, folgt er widerwillig der Aufforderung seiner Mutter und tritt dem örtlichen Tennisclub bei. Dort …

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Fräulein Nettes kurzer Sommer

In ihrem Roman „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ führt uns die Autorin Karen Duve in das westfälische Münsterland Anfang des 19. Jahrhunderts. Detailreich berichtet das Buch aus dem Leben des Freifräuleins Annette von Droste-Hülshoff. Man fragt sich, was Fräulein Nette zu diesem 580 Seiten starken Roman über die entscheidenden Jahre ihrer …

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Das Leuchten in mir

 „Meine bisherigen Tage waren die kleinen Kieselsteine eines wohlgeordneten Lebens gewesen, eines alten Versprechens, vorgezeichneten Bahnen zu folgen, vorgezeichnet von anderen, die an perfekte Wege oder wenigstens an tugendhafte Lügen glaubten. Meine künftigen Tage versprachen stürmisch zu werden.“

Aha, denkt der Leser, das ist ein Klassiker. Er hat die ersten Seiten des Romans „Das Leuchten in mir“ von Gregoire Delacourt gelesen und findet sich in einer altbekannten Geschichte wieder: Eine glücklich verheiratete Frau mittleren Alters verliebt sich in einen Fremden. Ein klassisches Thema und doch anders, überraschend und intensiv.

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